Wenn möglich, teilen wir die Gruppe mindestens einmal in der Woche, um altersspezifisch sog. „Vorschul-“ bzw. für die Jüngeren „Förderstunden“ abzuhalten.
Den Kindern, die sich offensichtlich schon viel mit ihrer bald zu erwartenden Rolle eines Schulkindes befassen, bieten wir an, sich mit der Erzieherin mit - von ihr vorbereiteten - speziellen Vorschulprogrammen zu beschäftigen, während in einem anderen Raum die Kinderpflegerin eine spezielle Förderstunde mit den kleineren der Gruppe unternimmt.
Bei ihr werden einfache Bastelarbeiten durchgeführt, während der die Kleinen erste Erfahrungen mit Schneiden, Kleben, Malen usw. machen können und dabei unterstützt werden, diese Techniken zu üben und ihre Feinmotorik zu entwickeln.
An den anspruchvolleren Vorschulübungen nehmen vor allem die 5 - 6 jährigen Kinder teil, die immer wieder äußern, dass sie die ruhige Arbeitsatmosphäre, die vielleicht schon ein wenig so mancher Schulstunde gleicht, genießen. Es ist dann meistens so, als ob wir schon einmal „Schule spielen“ . Jeder soll z. B., wie in der Schule, die Arbeitsanweisungen nur einmal erhalten und dann möglichst ohne laut dazu zu sprechen, selbstständig arbeiten.
Die Vorschulhefte, denen viele unsere Übungsblätter entnommen sind, eignen sich insbesondere auch dafür, den aktuellen Wissens – und (z.B. feinmotorischen) Könnenstand der Kinder zu testen! Wahrnehmungsstörungen, die beispielsweise das Lesen - und Schreiben - Lernen erschweren, können so eindeutig erkannt und bestimmt werden. Unsere Vorschulblätter haben also einen gewissen „Test Charakter“ und bilden nur einen kleinen und eher unwesentlichen Teil unserer Vorschul- Erziehung.
Besonderen Spaß und Stolz bedeutet es auch, die bearbeiteten Blätter mit Schwungübungen, den ersten, noch sehr einfachen Lese-, Schreib- und Rechenübungen, Wahrnehmungsübungen, die die Konzentration und Ausdauer herausfordern, im Portfolio zu sammeln. An Hand dessen können die Kinder selbst auch wunderbar ihren eigenen Entwicklungswerdegang verfolgen.
Da wir ganz besonders darauf achten, dass unsere „Vorschulstunden“ den Kindern immer Spaß machen und sie nicht etwa überfordern, bieten sie den Kinder in der Regel Erfolgserlebnisse, wirken lernmotivierend und steigern so die Freude darüber, bald in die Schule gehen zu dürfen.
Dialog mit den Eltern:
Da der nahende Schuleintritt nicht nur bei den Kindern, sondern auch bei ihren Eltern neben der Vorfreude gleichzeitig Unsicherheit hervorrufen kann, wollen wir auch sie, soweit als möglich, mit Rat und Tat unterstützen.
Frühzeitig führen wir deshalb erste Einzelgespräche – vor allem mit Eltern erstgeborener Kinder - zum Thema „Übergang in die Grundschule“ durch. Sie sollen nicht nur informieren, sondern auch dabei helfen, Probleme, die bei der Bewältigung des Überganges auftauchen könnten, rechzeitig zu erkennen, um aktiv dagegen zu steuern.
Kontakt zur Schule und zu Schulkindern:
Mit den Kooperations - Beauftragten der Grundschule an der Blutenburgstraße besteht seit einigen Jahren ein intensiver Kontakt. Es finden z.B. regelmäßig Gesprächskreis statt, an denen auch Betreuerinnen aus anderen Kindertagesstätten Neuhausens und Lehrkräfte aus der Grundschule teilnehmen. Beispielsweise erhielt ich die Möglichkeit , erstmals an einem Schulvormittag einer ersten Klasse als Hospitantin teilzunehmen, um z. B. in Erfahrung bringen zu können, welche Fähigkeiten von Erstklässlern erwartet werden, um am Unterricht in der ersten Klasse gut und erfolgreich teilnehmen zu können.
Die wertvollen Beobachtungen, die da gemacht werden, können die richtigen Vorrausetzungen schaffen, die Vorschularbeit im Kindergarten den Erfordernissen der Schule besser anzupassen.
Ein Besuch der Schule, in die unsere Kinder kommen werden, ist bei uns schon seit Jahren üblich.
Das Gebäude und die Außenanlagen werden ausführlich besichtigt und durch die gute Zusammenarbeit mit der Blutenburg - Schule ist es nun auch gewährleistet, dass die „Schulanwärter“ jeweils während des letzten Vierteljahres, die sie bei uns sind, einer richtigen Schulstunde direkt in einem Klassenraum beiwohnen können.
Die angestrebten Lernziele dieses Besuches werden mit den Kindern jeweils vorher besprochen und hinterher durch bestimmte Aktivitäten ( wie: erzählen; Interview und Fragestunde abhalten oder Zeichnungen zu diesem Erlebnis anfertigen) nachbereitet.
Sie gewinnen erste Eindrücke von „ihrer“ Schule, können Ängste abbauen und werden dazu angeregt, über den bevorstehenden Übertritt nachzudenken, Fragen dazu zu erörtern und sich geistig und psychisch darauf einzustellen.
Besonders gut gelungen ist es uns schon lange, den Kontakt zu Grundschulkindern zu erhalten. Seit Jahren ist bei uns z.B. ein erster Besuch „unserer Schulkinder“ nach dem Unterricht am ersten Schultag zur Tradition geworden. Mit Neugier wird verfolgt, wie der Inhalt ihrer Schultüte und des Ranzens vor den „Kleinen“ auf einer Decke ausgebreitet wird, der Gebrauch der Schulsachen erklärt und was „die Großen“ von ihrem ersten Schultag berichten.
Auch unsere ehemaligen Kinder, die jetzt in die 1.oder 2. Klasse gehen, statten uns häufig einen kurzen oder auch längeren Besuch ab. Die Jüngeren haben dann nicht nur die Gelegenheit, sich mit ihnen über ihre Schulerlebnisse auszutauschen, sondern können z. B. auch beobachten, wie Hausaufgaben gemacht werden. Es gibt Bastelnachmittage zusammen mit den Schulkindern, an bestimmten Festen sind sie manchmal noch bei uns eingeladen oder verbringen gelegentlich sogar einen ganzen Ferien – Vormittag bei uns, was von der ganzen Gruppe, insbesondere den „Vorschulkindern“, jedes Mal sehr begrüßt wird.